Goldbühel – Morgen-Gedanke am Feuerhügel 19. August 2012
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Goldbühel
Stille. Unerträglich wird das Leise der Erinnerung.
Aus der Vergänglichkeit wachsen verbrannte Steine,
Feuerzeichen der Heiligkeit von Mahnungen.
Ein Vogel krächzt Warnungen vor dem Menschen.
Die Priesterinnen schreiten zum Tanz des Euphorischen,
Sekundentode lang, bis die geheiligten Wasser in Bechern
in der Runde kreisen. Es schweigt aus dem Tal der Sill.
Feuer lodert um die ekstatischen Körper. Es ist Schrei geworden.
Krieger tauchen aus den Handelsflotten der Vernichtung,
die drohend ihre Bahnen durch die Alpen ziehen.
Der heilige Siebenzacken-Berg zeugt neue Schöpfungen,
Fels für Fels, Stein für Stein. In den Schründen endet Leben.
Doch neues Leben wird gezeugt – die Schwestern gebären
neue Göttinnen. Der Rat der Weisen erlauscht sinnend die Botschaft.
Feuer reinigt alles, verbrennt Schuld und Sühne.
Alles ist unerträglich leise Erinnerung an Vergänglichkeit.
Winfried Werner Linde, 19.8.2012